Resistance and Amnesia #2

Resistance and Amnesia #2 – On Failed Utopias, Living Myths, and Coloniality Today
18.06. – 01.08.2015
Bisan ABU-EISHEH | Annalisa CANNITO | Raja’a KHALID | Emma WOLUKAU-WANAMBWA
Exhibition at Kunstpavillon

Bisan Abu-Eisheh, Annalisa Cannito, Raja’a Khalid, Emma Wolukau-Wanambwa
Ausstellung kuratiert von Andrei Siclodi
Ausstellungseröffnung: Mi 17. 06. 2015, 19.00, KUNSTPAVILLON
Dauer der Ausstellung: 18. 06. – 01. 08. 2015

Die Ausstellung wurde im Rahmen des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie im Künstlerhaus Büchsenhausen 2014/15 produziert und im Kunstpavillon der Tiroler Künstlerschaft in Innsbruck gezeigt. Daran beteiligt sind die diesjährigen Stipendiat_innen des Fellowhip-Programms, die Künstler_innen Bisan Abu-Eisheh, Annalisa Cannito, Raja’a Khalid und Emma Wolukau-Wanambwa. Ihre künstlerischen Ansätze, Untersuchungsgebiete und behandelten Themen im Rahmen des Fellowship-Programms in Büchsenhausen bildeten den Ausgangspunkt für die Konzeption der Ausstellung.

In Fortsetzung der bereits im Herbst/Winter 2014 im Künstlerhaus Büchsenhausen gezeigten Ausstellung Widerstand und Amnesie – Zur Formierung gesellschaftlicher Erinnerung zeigt Widerstand und Amnesie #2 postkolonial-amnesische Momente im öffentlichen Gedächtnis Europas in dem Versuch auf, einen Überwindungsprozess zur Wiederherstellung der Erinnerung einzuleiten. Das (wieder-)gewonnene Wissen soll im Zuge dieses Vorgangs auf dessen Aktualität befragt werden. Die aus der Überwindung der Amnesie erlangten Gewissheiten vermögen in der Gegenwart eine emanzipatorische Kraft zu entfalten, die den Widerstand gegenüber wachsenden Asymmetrien zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden – die ihrerseits mit wachsenden inneren sozialen und ökonomischen Asymmetrien einhergehen – aktivieren kann.

Was haben also die politische Inhaftierung eines palästinensischen Kommunisten durch das israelische Regime 1980, der Ruf Mussolinis nach Goldspenden seitens der italienischen Bevölkerung zur Finanzierung des Kriegs gegen Äthiopien 1935, die Errichtung des ersten karibischen Luxusressorts 1953 in der damaligen britischen Kolonie Jamaika, die Ansiedlung ehemaliger polnischer und ukrainischer Kriegsgefangenen 1941 in Ostafrika am Victoriasee und die Eröffnung eines Mausoleums für einen faschistischen Kriegsverbrecher 2012 in einem kleinen italienischen Dorf nahe Rom miteinander zu tun? Sie alle sind Manifestationen eines Vorgangs, dessen Ursprünge bis ins ausgehende 15. Jahrhundert, bis zur „Entdeckung“ Amerikas, zurückreichen: der globalen Expansion der europäischen Moderne als subalternisierendes System. Die scheinbar disparaten Ereignisse, die in einem Zeitraum von 80 Jahren stattfanden, sind allesamt von einem kolonialen bzw. postkolonialen Macht­impetus geprägt – kurz: durch Kolonialität. Von deren Ausformungen, Auswirkungen und Ursprüngen erzählt diese Ausstellung.

Ausstellungsdetails:

Widerstand und Amnesie #2
Über gescheiterte Utopien, lebendige Mythen und Kolonialität heute
Bisan Abu-Eisheh, Annalisa Cannito, Raja’a Khalid, Emma Wolukau-Wanambwa

Ausstellung kuratiert von Andrei Siclodi

Eröffnung: Mi 17. 06. 2015, 19.00 // KUNSTPAVILLON

Begrüßung: Christoph Hinterhuber, Vorstandsmitglied Tiroler Künstlerschaft
Einführung: Andrei Siclodi, Kurator

Ausstellungsdauer: 18. 06. – 01. 08. 2015
Öffnungszeiten: Mi – Fr 11.00 – 18.00, Sa 11.00 – 15.00
Ort: KUNSTPAVILLON, Rennweg 8a, 6020 Innsbruck

 Photos by Annalisa Cannito